Work Life Integration

Die Work Life Integration beschreibt die Tatsache, dass die Grenzen zwischen Beruf und Familie bzw. Freizeit in der modernen Arbeitswelt zwangsläufig ineinander verlaufen.
Work Life Integration vs Work Life Balance

Trotz moderner Arbeitszeitmodelle scheinen sich Arbeitswelt und Freizeit immer mehr zu vermischen. Diesem Missstand widmet sich nun der Trend Work-Life-Integration, welchem das Work-Life-Blending unterliegt – mit dem Ziel einen Ausgleich zwischen den beiden Lebensbereichen zu schaffen. Schließlich braucht es für viele Tätigkeiten heute oft nur noch einen Laptop und eine hinreichend gute Internetverbindung.

Die Work Life Integration sucht exakt da nach Lösungen, wo früher die Work Life Balance um ein Gleichgewicht rang. Die Unterschiede zwischen beiden Konzepten erklärt der folgende Artikel.

Definition: Was bedeutet Work Life Integration?

Tatsache ist: Work Life Integration hat bereits in das Leben der meisten von uns Einzug gehalten. Spätestens mit der Corona-Pandemie sind Homeoffice und Coworking zur neuen Norm geworden. Während nämlich niemand von uns auf seine Freizeit verzichten möchte, wollen wir auch unserem Beruf zu 100 Prozent nachkommen.

Die Work Life Integration trägt also der Tatsache Rechnung, dass die Grenzen zwischen Beruf und Familie bzw. Freizeit in der modernen Arbeitswelt zwangsläufig ineinander verlaufen. Neue Technologien und digitale Trends prägen unsere Arbeit sowie Arbeitsweise, machen Homeoffice und andere individuelle Arbeitszeitmodelle möglich. Dadurch ist eine genaue Trennung von Arbeit und Freizeit häufig gar nicht mehr möglich: Wer seine beruflichen E-Mails vom heimischen Küchentisch aus beantwortet, hat bereits – ob gewollt oder nicht – einen Teil seines Privatlebens in den Arbeitsbereich verlagert und umgekehrt.

An dieser Stelle setzt die Work Life Integration an. Ihr Ziel ist es, Menschen in Zeiten mobilen Arbeitens und ständiger Erreichbarkeit einen Ausgleich zu ermöglichen.

Wie funktioniert Work Life Integration?

Bei Work Life Integration geht es darum, die Arbeitszeit den individuellen Bedürfnissen der Menschen anzupassen. Wie der Begriff „Integration“ bereits sagt, soll dafür ein Bereich in den anderen integriert beziehungsweise eingegliedert werden. Beispielsweise lässt sich die Arbeitszeit in vielen Fällen besser an das Privatleben und die aktuelle Lebenssituation des Arbeitnehmers anpassen. In zahlreichen Unternehmen gibt es bereits Bemühungen und sogar etablierte Programme, die dazu beitragen sollen, eine bessere Vereinbarkeit von Familie und Beruf zu erreichen.

Ein weiteres Beispiel für gelungene Work Life Integration: Ein Arbeitnehmer kann das Beantworten von E-Mails – ohne schlechtes Gewissen – auf später verschieben. Dabei spürt er kein Unbehagen, sondern hat die Möglichkeit, seinen Tag – durch einen Wechsel von Arbeit und Privatleben- flexibel zu gestalten.

Der große Vorteil: Mitarbeiter, die freier über ihre Lebenszeit bestimmen können und nicht an starre zeitliche Strukturen gebunden sind, sind in der Regel Mitarbeiter, die ihre Arbeit gerne machen.

So könnten Arbeitnehmer in einem Unternehmen, das Work Life Integration lebt, Anrufe von Freunden oder Familie jederzeit entgegennehmen – ganz ohne Rechtfertigungsdruck. Umgekehrt würde das aber auch bedeuten, dass der Arbeitnehmer zuhause und in der Freizeit geschäftliche Telefonate führt. Voraussetzung für das Gelingen dieser Form der Arbeit sind Mitarbeiter, die verantwortungsbewusst handeln und ein gelungenes Selbstmanagement vorweisen können.

Work Life Integration vs Work Life Balance

Im Grunde ist der Unterschied zwischen beiden Konzepten schnell erklärt: Während die Work Life Balance private und berufliche Lebensbereiche klar voneinander trennt und gleichzeitig versucht, sie ins Gleichgewicht zu bringen, geht es bei der Work Life Integration darum, die beiden Bereiche (Leben und Arbeit) nicht als Gegensätze zu sehen, sondern sinnvoll miteinander zu verbinden.

Beide Modelle gehen also von denselben Grundlagen aus – gehen aber unterschiedlich mit diesen um.

Work Life Integration als Nachfolgemodell

Vereinfacht gesagt, stellt die Work Life Integration eine Art „Nachfolgemodell“ der Work Life Balance dar. Denn das Verständnis vom Verhältnis zwischen „Work“ und „Life“ wandelt sich. Während ältere Arbeitnehmer meist noch die Ansicht vertreten, dass Arbeit und Freizeit zugunsten der Mitarbeiter streng voneinander zu trennen sind, sehen die jüngeren Generationen diese strikte Separierung als weniger sinnvoll an.

Gefördert wird die Entwicklung von der Work Life Balance zur Integration durch digitale Arbeitsformen, die die Trennung von Arbeit und Privatleben immer stärker verwischen. Zur gleichen Zeit ist auf dem Arbeitsmarkt ein Wandel in den Anforderungen jüngerer Arbeitskräfte an potenzielle Arbeitgeber zu beobachten. So spielt nicht mehr nur das Gehalt eine Rolle bei der Berufswahl, sondern Aspekte wie Flexibilität und Gesundheit rücken stärker in den Fokus.

Work Life Balance als unerreichbares Ziel

Der Begriff „Work Life Balance“ vermittelt den Eindruck eines idealerweise zu erreichenden Gleichgewichts zwischen den Gegensätzen Arbeit und Freizeit. Da sich diese Trennung im Arbeitsalltag aber kaum noch aufrechterhalten lässt, hat auch das dahinterstehende Konzept ausgedient. So erscheint der Wunsch nach einem harmonischen Miteinander von Arbeit und Privatleben zunehmend unrealistisch. Selbst Personen, die über ein hervorragendes Zeitmanagement verfügen, merken, dass ihre knappen Ressourcen nicht für alles ausreichend.

Deutlich flexibler und lebendiger als das Modell der Work Life Balance ist das neue Modell der Work Life Integration. Das Konzept setzt auf das Miteinander von Arbeit und Privatleben – statt diese von vornherein als unvereinbar zu betrachten. Denn: Selbst wenn das Beantworten von Nachrichten auf Social Media während der Arbeitszeit nicht erlaubt ist – die meisten Arbeitnehmer tun es doch hin und wieder.

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Wie können Unternehmen Work Life Integration fördern?

Wie kann eine sinnvolle Vermischung von Büro und Privatem in der Praxis aussehen? Arbeitgeber, die dem neuen Konzept eine Chance geben wollen, sind aufgefordert, sich von einer Unternehmenskultur zu lösen, nach der die Stechuhr die Arbeitszeiten vorgibt. Voraussetzung für eine gelungene Work Life Integration ist also die Bereitschaft, die wirtschaftlichen Interessen des Unternehmens mit den familiären Bedürfnissen der Arbeitnehmer in Einklang zu bringen.

Es gibt sie bereits – Führungskräfte und Unternehmen, die viel daran setzen, eine Arbeitsatmosphäre zu schaffen, in der sich die Arbeitnehmer wohlfühlen. Im Gegenzug versprechen sich Firmen wie Adidas eine höhere Motivation und Leistungsbereitschaft ihrer Mitarbeiter. Der Konzern hat eine eigene Work-Life-Integrations-Abteilung, die entsprechende Konzepte und Maßnahmen ausarbeitet. Unterstützung bietet hier auch das Unternehmen Papershift, das eine digitale und flexible Lösung zur Zeiterfassung anbietet.

Im Folgenden präsentieren wir Möglichkeiten für Führungskräfte und Unternehmen, die Work Life Integration ihrer Mitarbeiter zu verbessern.

Veränderte Arbeitszeitmodelle

Flexibilität wird zwar häufig gefordert, aber nach wie vor nur selten gelebt. Das klassische Modell von 9 to 5 am Arbeitsplatz hat dabei jedoch für die Mehrheit ausgedient. An die jeweilige Lebenssituation angepasste Arbeitszeiten sind ein wichtiger Schritt in Richtung Work Life Integration.

In der Praxis bewährt haben sich Arbeitsweisen wie die Teilzeitarbeit, die Vertrauensarbeitszeit und das Homeoffice. Möglich ist auch das Führen eines Lebensarbeitszeitkontos. Mit diesem kann man dokumentierte Überstunden in Urlaubstage, Zeit für Weiterbildungen oder ein Sabbatical übertragen.

Die Arbeitszeitflexibilisierung ist bei diesen Entwicklungen ein wichtiges Stichwort.

Entlastung für Familien

Gerade Mütter haben es in Deutschland nicht leicht und verzichten auf ihre Karriere, um Zeit für die Kinder zu haben. Den Unternehmen gehen damit in Zeiten des Fachkräftemangels qualifizierte Arbeitskräfte verloren. Anders stellt sich die Lage zum Beispiel in den skandinavischen Länder dar, in denen es um Betreuungsmöglichkeiten deutlich besser bestellt ist.

Mögliche Unterstützungsangebote seitens des Arbeitgebers umfassen Eltern-Kind-Büros, Stillräume, Betriebskindergärten oder Feriencamps. Manche Unternehmen bieten ihren Mitarbeitern sogar Beratung zu den Themen Elternzeit und Wiedereinstieg an.

Gesundheitsvorsorge und Freizeitangebote

Viele Konzerne, aber auch kleine und mittelständische Unternehmen bieten in den letzten Jahren zunehmend Betriebssport an. In Form von Rückenschulen und Sportangeboten wie Yoga oder Fußball werden Beruf und Freizeit eng miteinander verknüpft. Im Fokus stehen die Mitarbeitergesundheit sowie die Stärkung des Gemeinschaftsgefühls. Ähnliche Absichten verfolgt man mit Freizeitangeboten wie Betriebsfeiern und After-Work-Partys.

Andere Angebote zu Arbeit, Arbeitsplatz und Selbstmanagement

Was die konkrete Ausgestaltung der Work Life Integration betrifft, sind Unternehmen praktisch keine Grenzen gesetzt. Vielversprechend sind Angebote, die die Stimmung am Arbeitsplatz und das psychische Wohlbefinden der Mitarbeiter stärken. So können Arbeitgeber beispielsweise Rückzugsorte oder Schlafmöglichkeiten für Arbeitnehmer auf dem Betriebsgelände schaffen oder das Konzept Workation einbinden, bei dem Mitarbeiter die Arbeit von einem Urlaubsort aus verrichten können.

Immer mehr Unternehmen entdecken außerdem Beratungsleistungen für Mitarbeiter für sich – beispielsweise zu rechtlichen Fragen rund um die Pflege von Familienmitgliedern.

Fazit: Work Life Integration und Work Life Balance

Auf der einen Seite steht der neue Trend Work Life Integration, eine Neuverhandlung von Karriere und Selbstmanagement sowie dem Arbeitsort. Das Arbeiten im Büro und von zuhause aus ist während der Pandemie zur neuen Realität des Lebens geworden. Auf der anderen Seite steht die Work Life Balance, das wiederum für die Vereinbarung von Arbeits- und Privatleben durch klare Separation steht. Wie sich diese Formen von Leben und Arbeit niederschlagen werden, zeigt sich in den kommenden Jahren.

Verfasst von Sandy Lanuschny

Den Mehrwert von Papershift stets im Blick, versorgt Euch Sandy mit spannenden Beiträgen zu den Themen Dienstplanung und Zeiterfassung.



Verfasst von Sandy Lanuschny

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