Absentismus

Absentismus beschreibt die absichtliche und übermäßige Abwesenheit vom Arbeitsplatz, die nicht durch direkt ersichtliche Gründe entschuldigt werden kann.
Absentismus: Abwesenheit vom Arbeitsplatz

Die Auswirkungen von Absentismus haben mit Abwesenheit von einer ansonsten pflichtgemäß erforderlichen Anwesenheit zu tun. Derartige Erscheinungen, welche in allen Phasen des Lebensalters auftreten können, sind bei allen Bevölkerungsgruppen zu finden, wobei die Ursachen für solche Fehlzeiten recht unterschiedlich ausfallen können.

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Absentismus Definition: Was ist Absentismus?

Die Absentismus Definition stammt aus dem Lateinischen und von dem Wort „absentia“=Abwesenheit ab. Der englische Begriff für solche Fehlzeiten lautet Absenteeism.

In Bezug auf den Arbeitsbereich handelt es sich um absichtliche und übermäßige Abwesenheit, die zunächst nicht durch akute Krankheit oder andere direkt ersichtliche Gründe entschuldigt werden kann. Das Gegenteil davon ist Präsentismus.

Was bedeutet Präsentismus?

Dies beschreibt Menschen, die trotz Krankheit und Einschränkungen zur Arbeit erscheinen. Beides kann negative Folgen für das Unternehmen erzeugen.

Welche Ursachen und Gründe hat Absentismus?

Die Ursachen für Erscheinungen von Absentismus und den daraus resultierenden Fehlzeiten können sowohl im privaten als auch im beruflichen Bereich liegen:

  • Plötzlich auftauchende private Probleme beispielsweise mit dem Ehepartner oder gesundheitliche Probleme von nahen Familienangehörigen können einen Menschen aus der Bahn werfen. Fehlzeiten im Betrieb können die Folge sein.
  • Im beruflichen Bereich kann mangelndes Fingerspitzengefühl von Vorgesetzten und Arbeitskollegen zu negativem Verhalten von Betroffenen führen. Als Folge von solchem Fehlverhalten und schlechten Arbeitsbedingungen bleiben Betroffene der Arbeit ganz fern. Es kommt zu Fehlzeiten.

Ursachenforschung für Absentismus im Fokus

Es werden drei Absentismusmodelle unterschieden:

  1. Rückzugsmodell: Betroffene versuchen vermeintlichen Schwierigkeiten dadurch aus dem Weg zu gehen, indem sie ihren Verpflichtungen nicht nachkommen.
  2. Medizinisches Modell: Übertriebene Angst vor gesundheitlichen Beeinträchtigungen bringen Menschen dazu, ihren Verpflichtungen nicht nachzukommen. Sie versuchen sich damit die Gesundheit zu erhalten.
  3. Abweichendes-Verhalten-Modell: Bei diesem Modell spielt eine gewisse soziale Unfähigkeit der betroffenen Personen eine Rolle. Diese Unfähigkeit löst bei solchen Personen Ängste vor zwischenmenschlichen Beziehungen aus, was dazu führt, dass sie ihrer Arbeit fernbleiben.

Private Probleme von Arbeitnehmern als besondere Herausforderung

Gerade in der heutigen Zeit können für Arbeitnehmer vielfältige Probleme unterschiedlicher Art auftreten, welche die betroffenen Personen vor große Herausforderungen stellen. Neben psychischen Problemen von Mitarbeitern sind auch Suchterkrankungen häufig zu beobachten. Darüber hinaus können chronische Rückenschmerzen oder auch Migräne als körperliches Leiden in Zusammenhang mit häufigen Fehlzeiten gesehen werden. Durch die genannten Gründe können die Fehltage eines Arbeitnehmers also deutlich ansteigen.

Allerdings kann es sich genauso um fehlende Motivation bzw. eine fehlende Arbeitsbereitschaft des Arbeitgebers handeln.

Im Einzelnen sind folgende Auslöser für die Entstehung von Absentismus denkbar:

  • Unvorhergesehene private Probleme: Ein emotional sehr einschneidendes Erlebnis ist beispielsweise der Tod des Ehepartners oder eines anderen sehr nahestehenden Familienangehörigen. Ein solcher Schicksalsschlag kann einen Menschen zumindest zeitweise so aus der Bahn werfen, dass dies drastische Folgen für seine berufliche Leistungsfähigkeit hat.
  • Ursachen im beruflichen Umfeld: Arbeitnehmer, die von ihren Vorgesetzten wenig oder gar keine Anerkennung für ihr berufliches Engagement erhalten, können sehr leicht eine negative Einstellung zu ihrer beruflichen Tätigkeit entwickeln. Wenn Vorgesetzte sich als unfähig erweisen, ihre Mitarbeiter zu führen und zu motivieren, hat dies kontraproduktive Auswirkungen auf die Untergebenen und damit auf das Unternehmen selbst. (mangelnde Führung)

Weitere Ursachen für Absentismus am Arbeitsplatz mit Blick auf das betriebliche Umfeld können auch schlechte Arbeitsbedingungen, Konflikte mit Kollegen oder Vorgesetzen sowie eine Überlastung sein.

Absentismus und seine Folgen

Absentistische Erscheinungen bzw. die Abwesenheit vom Arbeitsplatz führt immer zu einem Vertrauensverlust zwischen Arbeitgeber und Arbeitnehmer oder anders formuliert zwischen Vorgesetzten und Untergebenen. Ein solcher Vertrauensverlust hat auch immer negative Folgen für beide Seiten. Hierbei gilt ebenso zu berücksichtigen, dass der Absentismus eines Beschäftigten auch weitreichende Auswirkungen auf anwesende Mitarbeiter hat.

Daher kann eine erfolgversprechende Devise nur lauten, so früh so schnell wie möglich durch geeignete Maßnahmen entgegensteuern, am besten durch Mitarbeitergespräche.

Auswirkungen für Arbeitgeber

Wenn in einem Unternehmen dringend zu erledigende Arbeiten liegen bleiben, führt dies zwangsläufig zu finanziellen Einbußen für das Unternehmen. Außerdem kann die Reputation des Unternehmens gegenüber seiner Kunden durch zu späte Erledigung von wichtigen Aufgaben sehr strapaziert und in Mitleidenschaft gezogen werden. Außerdem kann die Mitarbeiterfluktuation im Unternehmen steigen.

Auswirkungen für Arbeitnehmer

Arbeitnehmer bei denen Absentismus zu beobachten ist, müssen mit für sie ernsthaften Konsequenzen rechnen, welche im Extremfall zu massiven finanziellen Einbußen durch Verlust des Arbeitsplatzes führen.

Auswirkungen für Kollegen

Die potenziellen Folgen von Absentismus reichen deutlich weiter als zunächst erahnt werden kann. Fällt ein Mitarbeiter unerwartet oder immer wieder für längere Zeit aus, lastet der gesamte Aufwand auf den Schultern der anderen Mitarbeiter. Das Fernbleiben vom Arbeitsplatz resultiert somit in einer zusätzlichen Belastung anderer Mitarbeiter.

Darüber hinaus entstehen weitere Nebeneffekte für im Betrieb anwesende Mitarbeiter. Darunter zählen beispielsweise:

  •  Verbreitung von Absentismus
  • Deadlines können nicht eingehalten werden
  • steigende Unzufriedenheit unter Mitarbeitern
  • größerer Zeitaufwand für einzelne Arbeitsschritte

Absentismus erzeugt Frustration und kann folglich das Arbeitsklima negativ beeinflussen. Hierdurch können auch weitere Mitarbeiter häufiger erkranken, da sie unter Überlastung leiden. Gerade bei begehrten Fachkräften ist es zudem nicht ungewöhnlich, dass sie den Arbeitsplatz wechseln. Dadurch wird das eigene Unternehmen geschwächt.

Dennoch ist anzumerken, dass die wirtschaftlichen Folgen von Präsentismus weitaus schwerwiegender ausfallen als die Nachwirkungen von Absentismus.

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Absentismus in der Praxis

Absentismus in freiwilliges und unfreiwilliges Fehlen zu unterscheiden ist in der Praxis ausgesprochen schwierig. Weist ein Arbeitnehmer eine Arbeitsunfähigkeitsbescheinigung vor, so kann nicht nachverfolgt werden, ob es sich um physische, psychische oder psychosomatische Probleme handelt, ein Konflikt zu Hause besteht oder Mobbing am Arbeitsplatz stattfindet.

Bei auffällig häufigen oder langen Ausfallzeiten muss also ein direktes Gespräch gesucht werden. Empathisches Vorgehen ist hierbei entscheidend.

Wie erkennt man Absentismus als Arbeitgeber?

Betroffene trauen sich oftmals nicht, Probleme bei Vorgesetzten oder in der Personalabteilung direkt anzusprechen. Eine Software zur Zeiterfassung sollte daher implementiert werden. Hierdurch fallen längere, regelmäßige Ausfallzeiten schneller auf. Im Anschluss kann der betreffende Mitarbeiter vorsichtig aber direkt befragt werden, welche Lösungen und Hilfen sinnvoll wären, um das Problem künftig zu vermeiden.

Bereits das Zuhören und das Angebot, gemeinsam eine gangbare Lösung zu finden, kann die Arbeitsmoral erhöhen.

Absentismus am Arbeitsplatz entgegenwirken: Tipps für Arbeitgeber

Abmahnungen oder disziplinäre Reaktionen als Maßnahme sind selten notwendig, wenn bei dem Mitarbeiter eine grundlegende Arbeitsbereitschaft besteht. Vor allem langfristig ist es sinnvoller, Ursachenforschung zu betreiben und eine geeignete Lösung zu finden.

Ein in den meisten Fällen erfolgversprechender Tipp ist, ein gutes Gespräch mit dem betroffenen Mitarbeiter zu führen. Fast alle innerbetrieblichen Probleme lassen sich durch ein konstruktives Mitarbeitergespräch lösen oder zumindest minimieren.

Hier ist vor allem viel Fingerspitzengefühl vonseiten des Arbeitgebers gefragt.

Bei Rückenproblemen kann beispielsweise ein ergonomisch eingerichtetes Büro sinnvoll sein. Fehlt die Motivation, helfen eine Anpassung der Arbeitsbelastung und Incentives. Auch Fließzeiten und die Möglichkeit aus dem Homeoffice heraus zu arbeiten bieten sich an, um die Arbeitsleistung zu erhöhen.

Dies hat nicht nur wirtschaftliche Vorteile, sondern trägt auch zur Mitarbeiterbindung bei und hilft beim Fehlzeitenmanagement.

Absentismus als individuelles Phänomen

Um die individuellen Hintergründe für das Auftreten von Absentismus aufzudecken, bedarf es intensiver Zusammenarbeit von Betroffenen und Vorgesetzten. Vor allem muss hier von beiden Seiten die dafür notwendige Zeit investiert werden, um die wirklichen Hintergründe aufzudecken. Nur so können auch die Probleme wirklich an der Wurzel gepackt und nachhaltig beseitigt werden.

Absentismus als allgemeines Phänomen im Unternehmen

Zur Vermeidung von Absentismus am Arbeitsplatz bieten sich für Arbeitgeber folgende Gegenmaßnahmen an:

  • Einführung von Anwesenheitsquoten, welche mit zusätzlichen finanziellen Anreizen verbunden sind,
  • Einführung von regelmäßigen Mitarbeitergesprächen,
  • Mitarbeitern emotionale Unterstützung anbieten,
  • Klare und deutliche Formulierung von Erwartungshaltungen vonseiten des Unternehmens

Mitarbeitergespräche als einflussreichstes Instrument

Absentistische Erscheinungen haben immer negative Folgen sowohl für die Unternehmen als auch für die davon betroffenen Mitarbeiter. Daher gehört es zu einem guten Führungsstil, solche Erscheinungen bereits im Entstehungsstadium zu bekämpfen und geeignete Gegenmaßnahmen zu ergreifen.

Zu den besten Gegenmaßnahmen zählen konstruktive Mitarbeitergespräche, in welchen die Probleme ungeschminkt angesprochen und nach Möglichkeit sofort beseitigt oder zumindest minimiert werden.

Verfasst von Sandy Lanuschny

Den Mehrwert von Papershift stets im Blick, versorgt Euch Sandy mit spannenden Beiträgen zu den Themen Dienstplanung und Zeiterfassung.



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