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Auch das IAB meldet: Teilzeitbeschäftigung in Deutschland erreicht neuen Rekord
Der Anteil der Teilzeitbeschäftigten in Deutschland ist so groß wie noch nie. Die durchschnittliche Arbeitszeit in Teilzeit hat zugenommen.
Nachdem zuletzt das Statistische Bundesamt (Destatis) einen neuen Rekordwert bei der Teilzeitbeschäftigung gemeldet hatte, legt das Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) jetzt nach.
Nach den neuesten Daten des IAB lag die Teilzeitquote im ersten Quartal 2025bei 39,8 Prozent, was einem Anstieg von 0,4 Prozentpunkten gegenüber dem Vorquartal entspricht. Insgesamt stieg die Zahl der in Teilzeit beschäftigten Personen im Vergleich zum Vorjahr um 190.000 auf nunmehr 16,75 Millionen.+
Arbeitszeit in Teilzeit gestiegen
Interessanterweise ist nicht nur der Anteil der Teilzeitbeschäftigung gestiegen, sondern auch die durchschnittliche Arbeitszeit dieser Gruppe. Enzo Weber, der Leiter des IAB-Forschungsbereichs „Prognosen und gesamtwirtschaftliche Analysen“, weist darauf hin, dass die Arbeitszeit von Teilzeitbeschäftigten ebenfalls ein Rekordniveau erreicht hat. Konkret stieg die betriebsübliche Wochenarbeitszeit für Teilzeitbeschäftigte um 0,2 Stunden auf 18,54 Stunden. Dieser Anstieg ist maßgeblich darauf zurückzuführen, dass Teilzeitkräfte seltener in Minijobs mit sehr geringen Stundenzahlen arbeiten.
Weniger Vollzeitbeschäftigte und weniger Beschäftigte insgesamt
Während die Zahl der Teilzeitbeschäftigten um 1,1 Prozent zunahm, sank die der Vollzeitbeschäftigten im gleichen Zeitraum um 0,6 Prozent auf 25,35 Millionen. Die Gesamtbeschäftigtenzahl lag im ersten Quartal 2025 bei 45,82 Millionen, was einen Rückgang von 60.000 Personen im Vergleich zum Vorjahr bedeutet. Die Verschiebung hin zur Teilzeitbeschäftigung wird durch verschiedene Faktoren begünstigt. Ein wesentlicher Grund ist der Beschäftigungszuwachs in Branchen, die traditionell einen hohen Teilzeitanteil aufweisen, wie beispielsweise das Gesundheits- und Sozialwesen sowie der Bereich Erziehung und Unterricht. Gleichzeitig tragen auch Jobverluste in Sektoren, die eher von Vollzeitstellen dominiert werden, wie die Industrie und das Baugewerbe, zu dieser Entwicklung bei.
Arbeitsvolumen gesunken
Obwohl das Arbeitsvolumen der Erwerbstätigen insgesamt leicht um 0,2 Prozent anstieg und 36 Millionen Stunden mehr als im Vorjahresquartal gearbeitet wurden, zeigt sich saison- und kalenderbereinigt ein Rückgang des Arbeitsvolumens um 0,4 Prozent gegenüber dem Vorquartal. Dies deutet darauf hin, dass die Wirtschaftskrise das Arbeitsvolumen beeinträchtigt, was sich unter anderem in mehr Kurzarbeit und weniger Vollzeitjobs in bestimmten Branchen äußert.
Daten: IAB
Die zugrunde liegenden Daten für diese Analyse stammen aus der IAB-Arbeitszeitrechnung, einem zentralen Instrument zur Erfassung der geleisteten Arbeitsstunden in Deutschland. Diese Berechnungen wurden im August 2024 überarbeitet, um neue Daten und Methoden zu berücksichtigen und eine langfristige Vergleichbarkeit der Arbeitszeitentwicklung zu gewährleisten.
Zusammenfassung
Einem neuen Rekordwert bei der Teilzeit in Deutschland stehen ein Rückgang bei Vollzeitbeschäftigten und bei der Beschäftigung insgesamt gegenüber.
