Inhalt
- Rekord bei Beschäftigung und Teilzeit – große Unterschiede zwischen den Geschlechtern
- Mehr Menschen in Arbeit, Lücke zwischen den Geschlechtern schließt sich langsam
- Teilzeit erreicht neue Rekorde, Frauen weit häufiger betroffen
- Erwerbstätigkeit von Müttern nimmt deutlich zu
- Teilzeit bei Müttern die Regel
Rekord bei Beschäftigung und Teilzeit – große Unterschiede zwischen den Geschlechtern
Sowohl die Beschäftigungsquote als auch der Anteil derjenigen, die in Teilzeit arbeiten, haben in Deutschland im Jahr 2024 neue Höchststände erreicht.
Immer mehr Menschen in Deutschland sind erwerbstätig. Allerdings steigt gleichzeitig auch der Anteil der Teilzeitbeschäftigten. Insbesondere Frauen und hier vor allem Mütter sind betroffen. Bei Männern ist Teilzeit dagegen noch immer die Ausnahme.
Mehr Menschen in Arbeit, Lücke zwischen den Geschlechtern schließt sich langsam
Laut aktuellen Zahlen des Statistischen Bundesamtes (Destatis) waren im Jahr 2024 rund 74 Prozent der Frauen und 81 Prozent der Männer im Alter zwischen 15 und 64 Jahren erwerbstätig.
Die Erwerbstätigenquote erreichte mit insgesamt gut 77 Prozent einen neuen Höchststand. Seit 2005 ist der Anteil erwerbstätiger Frauen um etwa 15 Prozentpunkte gestiegen (von gut 59 Prozent auf 74 Prozent), während der Zuwachs bei Männern mit knapp zehn Prozentpunkten (von 71 Prozent auf 81 Prozent) geringer ausfiel.
Teilzeit erreicht neue Rekorde, Frauen weit häufiger betroffen
Hand in Hand mit der gestiegenen Erwerbstätigkeit ging ein Zuwachs bei der Teilzeitarbeit. Im Jahr 2024 arbeitete knapp ein Drittel aller Erwerbstätigen in Deutschland in Teilzeit, exakt 29 Prozent. Besonders auffällig ist der starke Geschlechterunterschied: Frauen übten mehr als viermal so häufig eine Teilzeittätigkeit aus wie Männer. Fast die Hälfte aller erwerbstätigen Frauen (49 Prozent) arbeitete in Teilzeit – zum Vergleich: Bei den Männern lag der Anteil bei zwölf Prozent. Sowohl für Frauen als auch für Männer markieren diese Teilzeitquoten neue Höchststände. Seit 2005 sind die Teilzeitquoten bei beiden Geschlechtern gestiegen (Frauen von 43 auf 49 Prozent, Männer von sieben auf zwölf Prozent).
Erwerbstätigkeit von Müttern nimmt deutlich zu
Betrachtet man Eltern minderjähriger Kinder, zeigten sich im Jahr 2024 deutliche Unterschiede in der Erwerbstätigkeit je nach Geschlecht. Während 92 Prozent der Väter mit Kindern unter 18 Jahren erwerbstätig waren, traf dies nur auf 71 Prozent der Mütter zu. Noch prägnanter waren die Unterschiede bei Eltern mit sehr kleinen Kindern unter drei Jahren: 9 von 10 Vätern (89 Prozent) waren hier erwerbstätig, aber nur 4 von 10 Müttern (40 Prozent).
Der Anteil erwerbstätiger Mütter ist in den letzten 20 Jahren deutlich gestiegen:
- Mütter mit Kindern unter 3 Jahren: +12 Prozentpunkte
- Mütter mit Kindern unter 18 Jahren: +11 Prozentpunkte
Bei Vätern nahm die Quote nur leicht zu:
- Väter mit Kindern unter 3 Jahren: +3 Prozentpunkte
- Väter mit Kindern unter 18 Jahren: +4 Prozentpunkte
Teilzeit bei Müttern die Regel
Ein deutlicher Geschlechterunterschied zeigt sich bei der Teilzeitquote von Eltern.
Die überwiegende Mehrheit der erwerbstätigen Mütter mit Kindern unter 18 Jahren arbeitete in Teilzeit (68 Prozent). Bei Müttern mit Kindern unter drei Jahren lag die Teilzeitquote mit 73 Prozent sogar noch höher. Bei erwerbstätigen Vätern war Teilzeit hingegen selten: Nur acht Prozent der Väter mit Kindern unter 18 Jahren und neun Prozent der Väter mit Kindern unter drei Jahren hatten ihre Arbeitszeit reduziert.
Interessanterweise hat sich die Teilzeitquote von Müttern seit 2005 kaum verändert, während sie bei Vätern um gut vier Prozentpunkte gestiegen ist.
Zusammenfassung
Mütter mit Kindern arbeiten meistens in Teilzeit. Bei den Vätern ist der Anteil der Teilzeitbeschäftigten dagegen sehr gering. Insgesamt arbeitet fast jeder dritte Erwerbstätige im Deutschland in Teilzeit. Die Erwerbstätigenquote lag im Jahr 2024 bei 77 Prozent und erreichte damit einen neuen Höchststand.