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Vorstandsvorsitzender von Mercedes-Benz für längere Arbeitszeiten
Der Vorstandsvorsitzende von Mercedes-Benz, Ola Källenius, fordert Anreize für längere Arbeitszeiten und Überstunden sowie für mehr Flexibilität auf dem Arbeitsmarkt.
In der Arbeitszeitdebatte stehen sich zwei Lager gegenüber: Während von Seiten der Arbeitnehmer häufig kürzere Arbeitszeiten gefordert werden, möglichst bei vollem Lohnausgleich, plädieren die Unternehmen für flexiblere Arbeitszeiten und für die Möglichkeit, die Regelungen zur Höchstarbeitszeit anzupassen.
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Zu den Vertretern dieser Position gehört auch der Vorstandsvorsitzende von Mercedes-Benz, Ola Källenius. Auf einer Veranstaltung von Wirtschaftsjournalisten am Dienstag erklärte er, jede politische Entscheidung, die zu einer sinkenden Produktivität im Land führen könne, mache den Standort Deutschland weniger attraktiv. Dagegen könnten eine zusätzliche Flexibilisierung des Arbeitsmarkts oder Anreize zum längeren Arbeiten sowie zum Einlegen von Überstunden für eine gesteigerte Attraktivität des Standorts sorgen. Möglich sei dies zum Beispiel durch Anpassungen bei der Besteuerung.
Källenius verwies auf Länder wie die USA, China oder die Schweiz, in denen die Anzahl der Netto-Arbeitsstunden höher liege als in Deutschland.
Kürzere Arbeitszeit gleich weniger Produktivität?
Die von Källenius genannte sinkende Produktivität ergäbe sich sehr wahrscheinlich nur dann, wenn die Arbeitszeit reduziert würde, ohne dass die Löhne im gleichen Ausmaß sinken. Das wäre bei einer Reduzierung der Arbeitszeit bei vollem Lohnausgleich gegeben, wie sie zum Beispiel von der Lokführergewerkschaft GDL gefordert wird. Dabei ist jedoch nicht berücksichtigt, dass es auch produktivitätsfördernde Wirkungen kürzerer Arbeitszeiten geben kann, etwa durch weniger Stress bei den Mitarbeitern, durch einen geringeren Krankenstand und durch eine erhöhte Motivation.
Auch in der Politik gegensätzliche Positionen
Befürworter und Gegner kürzerer Arbeitszeiten sind auch im Spektrum der politischen Parteien zu finden. Während sich vor allem die Union für eine Abkehr von täglichen zugunsten von wöchentlichen Höchstarbeitszeiten ausspricht, um mehr Stunden pro Tag zu ermöglichen, vertritt man auf Seiten von SPD und Grünen eher arbeitnehmernahe Positionen und stellt den Gesundheitsschutz sowie eine bessere Vereinbarkeit von Familie und Beruf in den Vordergrund.