Pensumlohn

Als Weiterentwicklung der drei klassischen Lohnformen bildet der Pensumlohn eine Art von Leistungsentgelt, bei dem der Mitarbeiter nicht nur die leistungsunabhängige Arbeitskraft zu erbringen hat. Vielmehr wird eine bestimmte Leistung vom Arbeitnehmer erwartet.
Pensumlohn

Der Pensumlohn gehört zu speziellen Entlohnungsformen, bei denen ein bestimmtes Ergebnis der Arbeit im Zentrum steht und die Entgelthöhe determiniert. Er kehrt das Grundprinzip des Arbeitsverhältnisses um, bei dem der Arbeitnehmer im Rahmen des ausgehandelten Arbeitsvertrags nur seine Arbeitskraft und nicht eine vorgegebene Leistung schuldet.

Dieser Beitrag bietet eine Einführung ins Thema und nennt wichtige Aspekte, die bei der Einführung dieser leistungsorientierten Lohnform zu beachten sind.

Definition: Was ist Pensumlohn?

Der Pensumlohn stellt eine Weiterentwicklung der drei klassischen Lohnformen (Zeitlohn, Akkordlohn und Prämienlohn) dar.

Er bildet eine Art von Leistungsentgelt, bei dem der Arbeitnehmer seinem Arbeitgeber nicht nur die leistungsunabhängige Arbeitskraft schuldet. Es wird vom Arbeitnehmer ebenfalls eine bestimmte Leistung erwartet, die sich auf die Zukunft bezieht und die Höhe von Lohn determiniert.

Damit unterscheidet sich der auf Pensum basierende Lohn vom Regelfall, bei dem das Ergebnis der Arbeit keinen Einfluss auf die Höhe der Vergütung hat.

Pensum und Lohn im Detail

Der Begriff „Pensum” beschreibt eine Aufgabe oder Arbeit, die innerhalb einer Periode zu erledigen ist. Der auf Pensum beruhende Arbeitslohn weist daher auf eine vom Arbeitnehmer zu erledigende Leistung hin, für die ein gewisser Zeitrahmen vorgegeben ist.

Was ist der Unterschied zwischen Pensumlohn und Akkordlohn?

Beide Lohnformen bestehen aus einem Grundlohn bzw. Mindestlohn und einem Zuschlag (Akkordzuschlag und Pensumanteil), die allerdings unterschiedlich behandelt werden. Während der Akkordzuschlag eine bereits erbrachte und über Erwartungen hinausgehende Leistung belohnt, betrifft der Pensumanteil eine zukünftig zu Hundert Prozent erbringende Leistung.

Wie unterscheiden sich Pensumlohn und Prämienlohn?

Der Pensumlohn bezieht sich auf eine zukünftig zu erbringende Leistung, die sich durch ein bestimmtes Niveau auszeichnen muss, um hundertprozentig erreicht zu werden. Demgegenüber werden mit dem Prämienlohn jene Leistungen entlohnt, die bereits erbracht wurden und vorab vorgegebene Leistungsanforderungen übertreffen.

Was ist der Unterschied zwischen Pensumlohn und Mitarbeiterbeteiligungen?

Der Pensumlohn richtet sich an einen konkreten Mitarbeiter, während die entgeltbezogene Mitarbeiterbeteiligung eine Vielzahl von Mitarbeitern umfasst. Anders als beim Pensumlohn setzt die Mitarbeiterbeteiligung an materiellen Rechten wie Eigentum und Erfolg keinen direkten Zusammenhang zwischen individueller Leistung und Beteiligung voraus.

Wie setzt sich der Pensumlohn zusammen?

Diese Lohnform umfasst zwei Entlohnungsbestandteile: Grundlohn und Pensumanteil.

Dieser lässt sich somit mithilfe folgender Formel errechnen:

Pensumlohn = Grundlohn + Pensumanteil

Die Höhe des Grundlohns bleibt gleich. Demgegenüber orientiert sich der Pensumanteil an einer Leistung, die zwischen Arbeitnehmer und Arbeitgeber im Arbeitsvertrag vereinbart wird. An dieser Stelle sei erwähnt, dass es sich hierbei um eine zukünftig zu erwartende Leistung handelt. Der Zeitraum, in dem der Arbeitnehmer seine Verpflichtung zur vertraglich festgelegten Leistung erfüllen sollte, beträgt in der Regel zwei bis drei Monate.

Gut zu wissen: Erfolgt die Leistungserbringung zu hundert Prozent, erhält der Arbeitnehmer den vereinbarten Pensumanteil. Je nach Leistungsniveau innerhalb eines Planungszeitraums kann der Pensumanteil höher oder niedriger sein.

Welche Kriterien gelten für den Pensumlohn?

Zur Beurteilung der Arbeitsleistung und zur Berechnung des Pensumlohns werden verschiedene Kriterien herangezogen. Zu nennen sind vor allem:

  1. Produzierte Menge
  2. Arbeitsweise
  3. Kosteneffizienz
  4. hohe Qualität

Wann erhalten Arbeitnehmer diese Lohnform für ihre Leistung?

Die Grundlage für die Bezahlung bildet eine bestimmte Leistung, die der Arbeitnehmer im vorgegebenen Zeitabschnitt liefern sollte. Hält er den Termin ein und entspricht das Ergebnis seiner Arbeit den gestellten Anforderungen, wird der Leistungslohn wie vereinbart ausbezahlt.

Es kann passieren, dass an einem Ende eine deutlich bessere Leistung als erwartet steht. Dann kann der Arbeitnehmer eine höhere Vergütung schneller bekommen oder diese ansparen, damit schlechtere Leistungen zu einem anderen Lohnzahlungszeitraum ausgeglichen werden.

Wurde das Pensum nicht pünktlich erreicht, verringert sich folglich die Vergütung. Dies kann auch die verzögerte Auszahlung zur Folge haben.

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Welche Vorteile hat der Pensumlohn?

Im Vergleich zu anderen leistungsorientierten Lohnformen bietet der Pensumlohn einige Vorteile.

Zuallererst kennen Angestellte im Vorfeld die Leistung, die sie innerhalb eines Zeitraums erbringen müssen. Dadurch gibt es keinen Zeitdruck, Arbeitsergebnisse so schnell wie möglich zu liefern. Des Weiteren orientiert sich die mit dem Arbeitgeber vereinbarte Vorgabe an der Normalleistung. Aus diesem Grund ist die hundertprozentige Erreichung der Leistung realistisch. Nicht zuletzt profitieren Arbeitnehmer durch ein angenehmeres Arbeitsklima und ein entspannteres Arbeiten, die sich positiv auf die Leistungsfähigkeit auswirken.

Unser Tipp: Informieren Sie sich in unserem HR Lexikon auch zum Thema Leistungserfassung.

Was sind Nachteile des Pensumlohns?

Trotz aller Vorteile gibt es einige Nachteile, die beim Einsatz dieser Form von Leistungsentgelt zu berücksichtigen sind.

Als großer Nachteil wird kein direkter Leistungsanreiz aufgrund der im Vorfeld festgelegten Vergütung betrachtet. Hinzu kommt eine relativ aufwendige Messung des Pensumanteils durch den Arbeitgeber oder einen zuständigen Mitarbeiter.

Nicht zu vernachlässigen ist ebenfalls ein erhöhter Schulungsbedarf für die Führungskräfte, die einen enormen Einfluss auf die Arbeitsproduktivität und Mitarbeitermotivation haben.

Schließlich darf die Notwendigkeit der Einbeziehung von Betriebsrat bei der Einführung des Pensumlohns nicht außer Acht geraten.

Wann kommt der Pensumlohn in der Praxis zur Anwendung?

Diese Lohnform kommt in der Praxis selten vor. Der Pensumlohn funktioniert gut in Unternehmen, die verschiedene Projekte für ihre B2B- oder B2C-Kunden übernehmen. Folglich erwarten sie von ihren Mitarbeitern eine bestimmte Leistung (Pensum) in einem bestimmten Zeitabschnitt.

In welchen Branchen ist der Pensumlohn üblich?

Eine mit dem Pensum verbundene Lohnvereinbarung ist unter anderem in der Dienstleistungsbranche stark verbreitet. Markenagenturen und Bauprojektunternehmen sind nur zwei Beispiele für Branchen, in denen die auf bestimmte Effekte ausgerichtete Entlohnung einen Sinn macht.

Praxisbeispiel zu dieser Lohnform

Eine Markenagentur erhält den Auftrag, für ein Modelabel eine Markenstrategie zu entwickeln. Darauffolgend wird diese Aufgabe dem Fachmitarbeiter zugewiesen, der neben dem Grundlohn auch den vereinbarten Pensumanteil bekommt, sofern er die Markenstrategie erarbeitet.

Bevor der Fachmitarbeiter mit der Arbeit beginnt, bespricht er mit seinem Arbeitgeber Erwartungen an das Projekt und legt einen Abgabetermin fest. Dabei ist er frei in der Gestaltung seiner Arbeitstage. Wichtig ist allerdings, dass er die Markenstrategie in gewünschter Qualität und pünktlich zu einem festgelegten Zeitpunkt liefert.

Ist dies der Fall, kann er auf den hundertprozentigen Leistungslohn rechnen. Wird das Ergebnis die Erwartungen des Arbeitgebers übertreffen, bekommt er eine höhere Entlohnung. Ein unzureichendes Ergebnis wird sich hingegen auf die Höhe des Lohns negativ auswirken.



Verfasst von Sandy Lanuschny

Den Mehrwert von Papershift stets im Blick, versorgt Euch Sandy mit spannenden Beiträgen zu den Themen Dienstplanung und Zeiterfassung.