Mid-Career Crisis: Ursachen und Wege, damit umzugehen

Die sogenannte Mid-Career Crisis trifft manche berufstätigen Menschen im Alter zwischen 30 und 45 Jahren.
Mid-Career Crisis

Mid-Career Crisis: Ursachen und Wege, damit umzugehen

Die sogenannte Mid-Career Crisis trifft manche berufstätigen Menschen im Alter zwischen 30 und 45 Jahren. Gegen die plötzliche Unzufriedenheit im Job kann zum Beispiel eine berufliche Neuorientierung helfen.

Der Begriff Midlife Crisis dürfte den meisten Menschen geläufig sein. Darunter wird ein persönliches Unwohlbefinden verstanden, das gehäuft im Alter von Mitte 30 bis Mitte 40 auftreten kann.

Weitaus weniger bekannt ist dagegen die Mid-Career Crisis. Sie betrifft manche Berufstätigen und ist meist zwischen einem Alter von 30 und 45 Jahren zu beobachten. Die Mid-Career Crisis ist eine Sinnkrise. Obwohl es in der Arbeit gut läuft und auch finanziell alles geregelt ist, stellen sich Betroffene die Frage, welchen Zweck ihr Job erfüllt.

Personen mit einer Mid-Career Crisis befinden sich in einer problematischen Situation, denn es fehlt ihnen die Grundlage, sich für ihren Job zu motivieren. Symptome der Mid-Career Crisis können zum Beispiel die folgenden sein:

  • Innere Unruhe trotz augenscheinlich intakter Rahmenbedingungen
  • Keine Zufriedenheit durch die Arbeit und das dort Erreichte
  • Körperliche Beschwerden, die der Arbeit zugeschrieben werden können
  • Der Wunsch, etwas Neues zu beginnen.

Mögliche Ursachen der Mid-Career Crisis

Verschiedene Ursachen kommen für die Entstehung einer Mid-Career Crisis in Frage. So kann zum Beispiel übermäßiger Stress im Job ein Auslöser sein, der sich im schlimmsten Fall zu einem Burnout entwickelt.

Aber auch eine chronische und vor allem qualitative Unterforderung kann zu einer Mid-Career Crisis führen. Spitzt sich eine solche Situation zu, spricht man auch von einem Boreout.

Umgang mit einer Mid-Career Crisis

Eine Mid-Career Crisis muss nichts Schlechtes sein. Es kommt darauf an, was man daraus macht. Es gibt verschiedene Möglichkeiten für den Umgang mit einer solchen Situation.

Selbstreflektion: Wo liegt mein Problem?

Unzufriedenheit im Job kann lediglich ein Symptom für ein grundlegendes Problem sein. Es ist wichtig, die eigene Situation zu hinterfragen und zu prüfen, welche Ursachen die Unzufriedenheit tatsächlich auslösen. Ist es wirklich der Job, oder gibt es andere Probleme im Leben, die aufgearbeitet werden müssen?

Wichtig ist außerdem, sich nicht von plötzlichen Impulsen leiten zu lassen. Dass es im Job einmal einen schlechten Tag oder sogar eine längere Zeit geben kann, in der es nicht wunschgemäß läuft, ist normal. Hier sollte aber die Situation insgesamt bewertet werden: Gibt es Aussicht auf Besserung, oder steht zu erwarten, dass die Unzufriedenheit andauert?

Job Crafting

Unter Job Crafting versteht man das Anpassen des eigenen Jobs nach dem eigenen Rollenverständnis. Gelangt man zur Auffassung, dass der ausgeübte Job nicht mehr den eigenen Werten entspricht, muss man nicht gleich die Kündigung einreichen. Per Job Crafting kann man versuchen, gemeinsam mit der Personalabteilung und der Führungskraft Änderungen vorzunehmen, um den eigenen Job mit dem eigenen Rollenverständnis und den eigenen Werten in Einklang zu bringen.

Auch die Erweiterung des Aufgabenfeldes (Job Enlargement) oder Aufgaben mit höheren Anforderungen (Job Enrichment) können eine Möglichkeit zum Umgang mit einer Mid-Career Crisis darstellen.

manage shift planning, timesheet and sta
Kostenlos anmelden
Papershift - Ihre Organisation in der Cloud
  • Dienstpläne erstellen
  • Arbeitszeiten erfassen
  • Urlaub planen
  • Lohnabrechnungen erstellen
  • Arbeitsdaten analysieren
Testen Sie Papershift 14 Tage kostenlos & unverbindlich
Jetzt 14 Tage kostenlos testen Live Demo vereinbaren

Coaching oder Therapie

Manchmal genügt schon die Teilnahme an einem Coaching-Programm, um die Zufriedenheit im Job zu steigern. Viele Unternehmen bieten ein solches Coaching sogar selbst für ihre Mitarbeiter an, um ihnen bei der Planung und Gestaltung ihres Karrierewegs zu helfen.

Sollte sich herausstellen, dass die Gründe für die Mid-Career Crisis tiefer liegen, kann auch eine Therapie angebracht sein. Gerade bei stressbedingten, aber auch anderen psychischen Problemen sollten sich Betroffene nicht scheuen, Therapieangebote in Anspruch zu nehmen.

Interner Wechsel

Insbesondere große Unternehmen bieten eine Vielzahl verschiedener Jobmöglichkeiten an. Für Mitarbeiter, die mit dem eigenen Job nicht mehr zufrieden sind, kann auch ein interner Wechsel eine Option sein, damit sie nicht den Arbeitgeber wechseln müssen. Auch dazu bietet sich das Gespräch mit HR und der eigenen Führungskraft an.

Unternehmen sind in vielen Fällen bereit, bei einem internen Wechsel zu unterstützen. Kein Unternehmen möchte in Zeiten des Fachkräftemangels qualifizierte Mitarbeiter verlieren.

Kompletter Neustart

Sofern die zuvor genannten Optionen nicht in Frage kommen, ist vermutlich ein kompletter Neustart der beste Weg. Hier gibt es verschiedene Alternativen. Während für die einen der Wechsel des Arbeitgebers die Konsequenz ist, ziehen es andere vor, sich selbständig zu machen und sich auf diese Weise zu verwirklichen.

Wichtig dabei: Dieser Schritt sollte gut überlegt und geplant sein. Es gibt vor einem beruflichen Neustart vieles zu bedenken. Wer sich zum Beispiel selbständig machen möchte, sollte zuvor den Markt und die mögliche Nachfrage analysieren.

Fazit

Eine Mid-Career Crisis kann als Anlass verstanden werden, die eigene Situation zu hinterfragen – nicht nur im Job. Es gibt verschiedene Möglichkeiten, mit einer Mid-Career Crisis konstruktiv umzugehen. Wichtig ist dabei, die wahren Gründe der Krise zu verstehen und keine vorschnellen Maßnahmen zu ergreifen.



Verfasst von Christian Kunz

Christian verfügt über langjährige Erfahrung in den Bereichen Projektmanagement, Produktmanagement sowie agiler Projektentwicklung, die er in verschiedenen Unternehmen erworben hat.