Job Rotation

Job Rotation wird mit Arbeitsplatzwechsel übersetzt und stellt eine Maßnahme zur Arbeitsorganisation in Unternehmen dar. Dadurch sollen Fachkenntnisse in verschiedenen Bereichen vertieft werden.
Job Rotation: Maßnahme der Arbeitsorganisation

Die Aufgeschlossenheit gegenüber Neuem ist ein bedeutender Erfolgsfaktor. Viele Arbeitnehmer schätzen die Möglichkeit, neue Erfahrungen in anderen Arbeitsbereichen zu sammeln und in ihrem Berufsleben weiterzukommen. Der Arbeitsplatzwechsel hat viele Vorteile ebenfalls aus unternehmerischer Sicht. Er leistet einen positiven Beitrag zur Arbeitgebermarke (engl. Employer Brand) und hilft dabei, in Zeiten des Fachkräftemangels konkurrenzfähig zu bleiben. Die Lösung ist Job Rotation, auf die in diesem Beitrag näher eingegangen wird.

Definition: Was ist Job Rotation?

Der Begriff Job Rotation lässt sich mit Arbeitsplatzwechsel übersetzen. Es handelt sich hierbei um eine Maßnahme zur Arbeitsorganisation, die darauf ausgerichtet ist, Fachkenntnisse und Erfahrungen in verschiedenen Arbeitsbereichen zu vertiefen. Damit die Maßnahme ihre Rolle gut erfüllen kann, muss der Wechsel von Arbeitsplatz darüber hinaus immer systematisch und planvoll erfolgen.

Welche Funktionen erfüllt Job Rotation?

Job Rotation dient vorrangig zur nachhaltigen Personalentwicklung durch:

  • Vertiefung der Fachkenntnisse
  • Gewinnung neuer beruflicher Erfahrungen
  • Vermeidung der Arbeitsmonotonie
  • gezielte Weiterbildung
  • Qualifizierung für neue Arbeitsbereiche
  • Förderung von Führungsnachwuchs

Ein Beispiel aus der Praxis:

Frau Susanne ist eine Marketingmitarbeiterin in einem Modeunternehmen. Sie möchte einen Blick über den Tellerrand werfen und die tägliche Vetriebsarbeit besser kennenlernen. Dank der systematischen Job Rotation gewinnt Frau Susanne ein besseres Verständnis für Kundenbedürfnisse, welches ihr dabei hilft, marketingrelevante Entscheidungen gezielter zu treffen. Sie findet nicht nur Abwechslung am Arbeitsplatz, sondern auch neue Freunde aus der Vertriebsabteilung, mit denen sie einen fachlichen Austausch hat.

Welche Modelle der Job Rotation gibt es?

Unternehmen können zwischen zwei wichtigen Modellen der Job Rotation auswählen, um unterschiedliche Ziele zu erfüllen. Angesprochen sind hier:

Job Enlargement

In diesem Modell erfolgt der Wechsel zwischen den gleichwertigen Arbeitsplätzen. Dies bedeutet, dass Mitarbeitern Aufgaben auf dem gleichen Anforderungsniveau zugewiesen werden. Die Umstrukturierung geschieht hier horizontal. Job Enlargement eignet sich besonders für Arbeitsbereiche mit schwankender Auftragslage.

Job Enrichment

Anders als beim Job Enlargement findet in diesem Modell der Wechsel zwischen den höherwertigen Arbeitsplätzen statt. Mitarbeiter müssen konkrete Kompetenzanforderungen erfüllen, sodass sie die Arbeit auf einem höheren Leistungsniveau bewältigen. Job Enrichment, bei dem die vertikale Umstrukturierung erfolgt, ist ein optimales Instrument zur Beförderung angehender Führungskräfte.

Was sind Vorteile von Arbeitsplatzwechsel?

Von Job Rotation profitieren sowohl Arbeitnehmer als auch Unternehmen, die neben der Vertiefung des „Wir“-Gefühls noch weitere Vorteile genießen.

Vorteile für Arbeitnehmer im Überblick:

  • Stärkeres Verständnis für andere Fachbereiche
  • Blick über den Tellerrand der eigenen Tätigkeit
  • Erwerb neuer Fachkenntnisse und Erfahrungen
  • Karrieresprung und die persönliche Entfaltung
  • Wertschätzung von Arbeit anderer Mitarbeiter
  • Flexibilität und Abwechslung am Arbeitsplatz

Vorteile für Unternehmen im Überblick:

  • Flexibilität im Einsatz der Mitarbeiter
  • Erhöhte Motivation im Arbeitsumfeld
  • Verteilung von Wissen und Know how
  • Förderung des Führungsnachwuchses
  • Minimierung von Personalengpässen
  • Geringere Fluktuation durch Bindung
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Welche möglichen Nachteile sind zu beachten?

Neben dem klaren Vorteil gibt es einige Nachteile, die im Entscheidungsprozess starke Berücksichtigung finden sollten. Diese sind verbunden mit:

  • Verlangsamung der internen Arbeitsabläufe: Auch wenn eine starke und andauernde Arbeitsmonotonie für Mitarbeiter äußerst schädlich ist, ist die Vermeidung von Routine um jeden Preis genauso schlecht. In der Tat brauchen Arbeitnehmer eine Routine, denn sie hilft ihnen dabei, die zugewiesenen Aufgaben schneller zu erledigen. Eine zu inflationär eingesetzte Job Rotation kann nicht nur den Workflow verlangsamen, sondern auch eine negative Belastung und Überforderung darstellen.
  • Aufwand für die Vorbereitung und Umsetzung: Job Rotation entsteht nicht von alleine. Diese Form der Arbeitsorganisation erfordert somit viel Zeit und ausreichende Personalressourcen, die oft in einem Unternehmen fehlen. In der Regel sind Führungskräfte für die Planung, Vorbereitung und Durchführung von Job Rotation in verschiedenen Abteilungen zuständig. Auch die regelmäßige Evaluation ist notwendig. Fehlt ein Organisationstalent auf der Führungsebene, kann die Maßnahme zur Arbeitsorganisation folglich schnell ins Chaos stürzen.

Tipps zur Umsetzung der Job Rotation

Job Rotation kann nur dann einen Erfolg erzielen, wenn sie nicht als kurzfristige Maßnahme betrachtet wird.

Internen HR Experten steht daher eine wichtige Aufgabe zu: Sie müssen eine langfristig angelegte Strategie für Job Rotation entwickeln, die genau auf Bedürfnisse von Mitarbeitern und Unternehmen abgestimmt ist. Die folgenden Tipps können bei der strategischen Arbeitsplatzgestaltung behilflich sein:

Tipp 1: Das bestehende Interesse an Job Rotation prüfen

Was in anderen Unternehmen gut funktioniert, muss nicht unbedingt im eigenen Unternehmen Sinn haben. Job Rotation stellt nur dann eine effektive Methode zur Personalentwicklung dar, wenn sie von betroffenen Mitarbeitern akzeptiert und gewünscht wird. Es ist ratsam, zu prüfen, ob das Interesse an dieser Form von Arbeitsplatzwechsel tatsächlich besteht. Allgemein ist zu beobachten, dass erfahrene Fachkräfte dem Arbeitsplatzwechsel eher abgeneigt sind, während Berufseinsteiger mehr Aufgeschlossenheit zeigen.

Tipp 2: Mitarbeiter in den Planungsprozess integrieren

Es genügt allerdings nicht, dass Mitarbeiter ein starkes Interesse an Job Rotation haben. Es ist ebenfalls wichtig, betroffene Personen in den Planungsprozess zu integrieren und sie als Partner zu behandeln. An Job Rotation teilnehmende Mitarbeiter sollten über den Arbeitsalltag und ihre Arbeitsaufgaben transparent informiert werden, sodass sie eine umfassende Einführung in neue Arbeitsbereiche erhalten. Außerdem empfiehlt es sich, einen Mentor zu benennen.

Tipp 3: Den reibungslosen Ablauf von Wechsel sichern

Eine transparente und ordnungsgemäße Organisation von Job Rotation ist Voraussetzung für deren anhaltenden Erfolg. An dieser Stelle sei erwähnt, dass der Arbeitsplatzwechsel nicht nur in Abteilungen eines Unternehmens stattfinden kann. Bei Großkonzernen ist es üblich, dass diese Form der Arbeitsorganisation zwischen verschiedenen Standorten im In- und Ausland erfolgt. Die Planungssicherheit und eine reibungslose Organisation sorgen dafür, dass sämtliche Formalitäten für den Stellenwechsel schnell und problemlos geklärt werden können.

Fünf Fragen zur Überlegung:

  1. Wie soll Job Rotation im Unternehmen aussehen?
  2. Soll Job Enlargement oder Job Enrichment als Methode zum Einsatz kommen?
  3. Auf welchen Ebenen des Unternehmens soll Job Rotation stattfinden?
  4. Welche Ziele sind durch den Arbeitsplatzwechsel unbedingt zu erfüllen?
  5. Welche Messmethoden sind am besten geeignet?
Verfasst von Sandy Lanuschny

Den Mehrwert von Papershift stets im Blick, versorgt Euch Sandy mit spannenden Beiträgen zu den Themen Dienstplanung und Zeiterfassung.



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