Inhalt
- Ciao Home Office: Jeder Dritte muss zurück ins Büro
- Arbeitgeber zunehmend offen für Home Office und Co.
- Home Office für viele Arbeitnehmer attraktiv
- New-Work-Trend „Workation“ – wenige haben es ausprobiert
- Rückkehr ins Büro besser als erwartet
- Was sich mit der Rückkehr ins Büro geändert hat
- Rückkehr ins Unternehmen: Mehr Videokonferenzen, mehr E-Mails
- Top postpandmie Skill: Zeitmanagement
- Fazit
Ciao Home Office: Jeder Dritte muss zurück ins Büro
Die Corona Pandemie bescherte unzähligen Beschäftigten das Home Office. Inzwischen heißt es in vielen Unternehmen wieder: Zurück ins Büro, bitte! Für die einen ist das ein willkommener Schritt in Richtung Normalität. Für die anderen eine unerwünschte Umstellung. Denn mehrere Untersuchungen enthüllen, dass die vergangenen zwei Jahre die Unternehmenskultur vielerorts verändert haben.
Arbeitgeber zunehmend offen für Home Office und Co.
Die Pandemie hat die Arbeitswelt verändert. Das lässt sich nicht bestreiten. Eine Umfrage im Auftrag des Team-Messaging-Dienstes „Slack“, die von YouGov unter 2.000 Vorgesetzten und Mitarbeitern in Büros in Deutschland im Mai 2022 durchgeführt wurde, zeigt, dass immer mehr Unternehmen die Themen Work-Life-Balance, Remote Arbeit, Home Office und Flexibilität beim Arbeitsort locker sehen.
Während es vor 2020 für die allermeisten Mitarbeiter normal war, im Büro zu arbeiten, und das Thema Home Office bei Vorgesetzten meist auf taube Ohren stieß, gibt es heute mehr Freiheit.
Demnach finden laut der „Workplace Flexibility Survey“ 77 Prozent der Arbeitgeber und Arbeitgeberinnen, dass ihre Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen von überall aus arbeiten dürfen. Ob im Büro, zu Hause oder im Café spiele keine Rolle, entscheidend sei, dass die Mitarbeitenden bei Produktivität und Performance unverändert gut blieben. Nicht alle Vorgesetzten beordern demnach ihre Mitarbeiter zurück ins Büro.
Nur für knapp ein Drittel der Führungskräfte ist es trotz der zweijährigen Erfahrungen mit der Covid-19-Pandemie weiterhin undenkbar, ihre Beschäftigten dauerhaft außerhalb des Büros arbeiten zu lassen. Für rund ein Drittel der Mitarbeitenden in deutschen Büros hieß es daher so schnell wie möglich nach der akuten Krise: Zurück ins Büro!
Als Grund für die Büro-Pflicht nannten die meisten Arbeitgeber aus diesem Drittel, dass es an Möglichkeiten zur Kontrolle mangele. Sie wollen ihre Angestellten lieber direkt im Büro im Blick behalten. Deshalb kommt Flexibilität beim Arbeitsort für diese Unternehmen nicht infrage. Eine solche Haltung kann jedoch die Mitarbeiterfluktuation erhöhen, was wiederum die Kosten für Onboarding steigert.
Home Office für viele Arbeitnehmer attraktiv
Vor der Pandemie war es ein Traum, von zu Hause aus zu arbeiten. Dank Corona konnten es viele selbst ausprobieren. Laut einer Studie des Instituts der deutschen Wirtschaft in Köln wollen rund die Hälfte der Beschäftigten in Deutschland, die pandemiebedingt das Home Office ausprobieren konnten, die Möglichkeit zur Heimarbeit zumindest an einigen Tagen in der Woche nicht mehr missen.
Gegen eine volle Rückkehr ins Büro sprechen für sie die Pendelzeiten zum Arbeitsplatz. Die Arbeit von daheim bedeutet einen Zeitgewinn. In puncto Produktivität sei das Home Office sogar besser als das Büro, gaben viele an. Auch effektiver und effizienter lasse sich von zu Hause aus arbeiten als am Arbeitsplatz im Büro. Für rund 50 Prozent der Beschäftigten sind das überzeugende Vorteile für das Home Office.
New-Work-Trend „Workation“ – wenige haben es ausprobiert
Die oben erwähnte Erhebung von Slack und YouGov zeigt, dass die Arbeitswelt sich vielleicht doch noch nicht so stark verändert hat. Bei der Frage nach dem neuen Arbeitstrend „Workation„, bei dem vom Urlaubsort aus gearbeitet wird, konnte nur knapp die Hälfte der Idee etwas abgewinnen.
Tatsächlich umgesetzt und die Arbeit vom Urlaubsort aus erledigt hatten bisher hingegen nur 13 Prozent der befragten Mitarbeiter und Führungskräfte. Vor allem die Führungskräfte – 14 Prozent von ihnen haben demnach bereits vom Urlaub aus gearbeitet. Unter den Angestellten waren es bisher nur 7 Prozent.
Für diejenigen, die schon mal vom Urlaub aus gearbeitet haben, war es mehrheitlich eine positive Erfahrung. 68 Prozent würden es wieder tun. Die meisten allerdings nicht „offiziell“, denn eine Erlaubnis zur Telearbeit vom Urlaubsort hatten lediglich 15 Prozent.
Insgesamt reizt die Idee von Flexibilität nicht alle. In den letzten zwei Jahren sorgten zwar viele Einschränkungen dafür, dass Remote Work auf das Home Office begrenzt war. Dennoch schafften es 13 Prozent, Home Office vom Wohnort von Freunden oder Familienmitgliedern aus zu machen. Der überwiegenden Mehrheit (73 Prozent) blieb hingegen zum Arbeiten nur das eigene Zuhause oder das Büro.
- Arbeitszeiten erfassen
- Dokumentationspflicht einhalten
- Arbeitszeitkonten digital verwalten
- Zeiten auswerten und exportieren
Rückkehr ins Büro besser als erwartet
Nach zwei zugegebenermaßen harten Jahren wünschen sich alle eine Rückkehr zur Normalität und ein Ende von Ungewissheit und Stress. Aber das Home Office aufgeben und zurück an den Schreibtisch im Unternehmen?
Arbeitgeber wie Arbeitnehmer befürchteten, dass die Umstellung zurück zur strikten Büroarbeit nicht leicht werden würde. Quasi eine Rückkehr mit Hindernissen. Doch eine Umfrage des Gästemanagement-Unternehmens Envoy zeigt, dass die Sorgen unbegründet waren.
Envoy befragte 1.000 Büroangestellte, die in unterschiedlichen Unternehmen in den USA tätig sind, zu ihren Erfahrungen rund um die Rückkehr ins Büro. 90 Prozent gaben an, dass die Rückkehr besser als erwartet lief. Selbst diejenigen, die nicht freiwillig aufs Home Office verzichtet hatten, stimmten zu 91 Prozent zu.
Zu den drei Hauptgründen, warum die Rückkehr zur altbekannten Arbeitsweise im Büro so positiv gesehen wird, zählen:
- das Wiedersehen und der persönliche Austausch mit den Kollegen und Kolleginnen
- aus dem Haus gehen
- Teamarbeit
Was sich mit der Rückkehr ins Büro geändert hat
Die Zeit im Home Office hat die Arbeitsweise etwas aufgelockert, zeigt die Envoy-Umfrage. Demnach gestalten die meisten ihren Arbeitstag seit der Rückkehr ins Büro nach Gusto.
Für Präsenztage im Office werden Teamarbeit und Meetings oder andere konkrete Aufgaben geplant. Darüber hinaus werden Arbeit, Pausen, soziale Aktivitäten und Freizeit so eingeteilt, wie es den Mitarbeitern gefällt.
31 Prozent legen seit der Rückkehr ins Unternehmen bewusster Pausen im Büro ein. 29 Prozent legen sogar persönliche Besorgungen auf die Arbeitszeit.
Auffällig ist, dass dies vor allem Männer betrifft. Frauen machen seltener notwendige Pausen während des Arbeitstages und legen die Erledigung persönlicher Besorgungen eher in die Freizeit.
Das erfordert ein gutes System zur Zeiterfassung, damit die Pausen- und Arbeitszeiten der Mitarbeiter korrekt festgehalten werden.
Für viele Mitarbeiter ist das Knüpfen von Kontakten im Unternehmen wichtiger denn je. 34 Prozent verbringen inzwischen mehr Zeit mit ihren Kollegen und Kolleginnen als vor Covid. 27 Prozent bemühen sich, im Büro neue Leute kennenzulernen. Und fast ein Viertel (24 Prozent) besucht inzwischen häufiger After-Work-Events wie Happy Hour.
Rückkehr ins Unternehmen: Mehr Videokonferenzen, mehr E-Mails
Weil es nicht mehr so einfach ist, Kollegen, Assistenten oder Zulieferer persönlich zu treffen, verbringen rund die Hälfte (49 Prozent) der befragten Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen mehr Zeit mit virtuellen Meetings etwa über Zoom.
Ebenfalls 49 Prozent gaben an, dass seit der Rückkehr ins Büro mehr Kommunikation schriftlich abläuft – sie versenden mehr E-Mails als vor Covid. Nur 37 Prozent verbringen mehr Zeit damit, sich persönlich mit Kollegen und Kolleginnen zu unterhalten, als sie es vor der Pandemie taten.
Top postpandmie Skill: Zeitmanagement
Das Arbeiten zu Hause funktioniert anders als im Office. Man ist allein und kann seinen Arbeitstag meist komplett frei gestalten. Im Zuge dessen sind bei zahlreichen Mitarbeitern einige wichtige Büro-Skills eingestaubt. Dessen sind sich viele der befragten Mitarbeitenden bewusst.
Auf die Frage, ob und gegebenenfalls welche Skills die Befragten für die Rückkehr ins Büro auffrischen möchten, landete Zeitmanagement auf dem ersten Platz. Das sind die Antworten:
- 40 Prozent der Mitarbeiter gaben an, ihr Zeitmanagement verbessern zu wollen.
- 31 Prozent finden, ihre sozialen Fähigkeiten und Small Talk-Skills seinen eingerostet.
- 29 Prozent möchten ihre Vortrags- und Präsentations-Skills fürs Büro aufpolieren.
- 29 Prozent wollen ihr Arbeitsoutfit optimieren.
- 28 Prozent arbeiten an einer besseren Körperhaltung, die während der Arbeit von daheim nachgelassen hat.
Fazit
Diese Zahlen zeigen: Das Arbeitsleben hat sich verändert. Die Menschen nutzen ihre Zeit im Büro bewusster und machen das Beste aus dem Alltag im Job. Alles in allem hat das Arbeiten im Office für viele einen neuen Wert. Aber das Home Office wollen große Teile der Beschäftigten trotzdem beibehalten. Das wird auch die Unternehmenskultur beeinflussen.
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