Studien zeigen: Mehr digitale Angebote im Gesundheitswesen sind gewünscht

Nach einer aktuellen Studie sieht knapp ein Drittel der Deutschen Verbesserungspotential was digitale Gesundheitsanwendungen angeht. Dem gegenüber stehen 39 Prozent der Befragten, die solchen Angeboten nicht vertrauen. Sind digitale Angebote im Gesundheitswesen dennoch die Zukunft?
  • Autor: Niklas Perius
  • Aktualisiert am: Dezember 1, 2022
  • 3 Minuten
Digitale Angebote im Gesundheitswesen

© Production Perig / Adobe Stock

Studien zeigen: Mehr digitale Angebote im Gesundheitswesen sind gewünscht

Nach einer aktuellen Studie sieht knapp ein Drittel der Deutschen Verbesserungspotential was digitale Gesundheitsanwendungen angeht. Dem gegenüber stehen 39 Prozent der Befragten, die solchen Angeboten nicht vertrauen. Sind digitale Angebote im Gesundheitswesen dennoch die Zukunft?

Was versteht man unter den digitalen Angeboten im Gesundheitswesen

Digital Health, oder auch E-Health genannt, hat das Ziel, die Gesundheitsversorgung effizienter zu gestalten und die Verteilung von Arzneimitteln individuell und wirkungsvoll zu ermöglichen.

Zu diesem Zweck werden die Disziplinen Gesundheit, Versorgung, Leben und Gesellschaft mit digitalen Anwendungen aus der Medizin und dem Gesundheitssystem verbunden. Man kann also sagen, es geht um die Digitalisierung im Gesundheitswesen.

Wie die Digitalisierung im Gesundheitswesen aussehen kann

Beim digitalen Strukturwandel im Gesundheitssektor hinkt Deutschland im internationalen Vergleich deutlich zurück. Digital Health beziehungsweise E-Health gewinnen immer mehr an Bedeutung. Dennoch werden digitale Angebote im Gesundheitswesen kaum genutzt.

Mit dem voranschreiten der Digitalisierung steigt auch die Zahl der Angebote. Technologien ermöglichen zum Beispiel das E-Rezept, eine Videosprechstunde mit dem Arzt oder eine elektronische Patientenakte. In naher Zukunft kann auch künstliche Intelligenz zum Einsatz kommen. Problematisch wird es bei der flächendeckenden Umsetzung solcher Lösungen.

Solche Systeme werden oft nur von einzelnen Arztpraxen oder Versicherungen eingesetzt. Eine der wenigen Ausnahmen ist die Corona Warn App, die im Zuge der Covid-19 Pandemie national umgesetzt wurde.

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Fehlendes Vertrauen behindert die Transformation

Aus der repräsentativen Studie von YouGov und dem Versicherungsunternehmen Clark geht hervor, dass die Digitalisierung in vielen Bereichen der deutschen Bevölkerung auf wenig Akzeptanz trifft. Ganze 39 Prozent haben kein Vertrauen in Apps, wenn es um die Bereiche Finanzen, Gesundheitswesen und Versicherung geht. Am meisten fürchten sich die Deutschen vor digitaler Kriminalität in Form von Cyberangriffen und künstlicher Intelligenz.

Das mangelnde Vertrauen in moderne Technologien stellt sich zunehmend als Bremsklotz für die Gesundheitsversorgung heraus. Damit Ärzte eine schnelle Behandlung ihrer Patienten garantieren können, sind sie auf die Digitalisierung im Gesundheitswesen angewiesen. Es bedarf also zusätzlicher Aufklärung und Absicherung von Seiten der Medizin und der Regierung.

Doch auch hier konnte die Covid-19 Pandemie nachhaltig die Meinung vieler beeinflussen. Zwei Drittel der Befragten sind sich einig, dass die digitalen Kommunikationswege seit der Pandemie wichtiger geworden sind. 47 Prozent der Befragten geben sogar an, auch in Zukunft vermehrt auf digitale Angebote zurückzugreifen. Für das Gesundheitssystem wirft dies ein wegweisende Frage auf: Ist die Online-Sprechstunde bald die Regel und nicht mehr nur die Ausnahme?

Potentiale der Digital Health

Die Potentiale von E-Health beschränken sich natürlich nicht ausschließlich auf Videosprechstunden und Gesundheits-Apps. Die Wirtschaft hat erkannt, wo es Wünsche der Bevölkerung gibt, gibt es auch das Potential für neue Geschäftsmodelle – so auch bei der Digitalisierung des Gesundheitswesens.

Laut einer McKinsey Studie versteckt sich in der Digitalisierung eine 42 Milliarden Euro Chance. Es sollen Einsparungen in Höhe von bis zu 12 Prozent der bisherigen Versorgungskosten von rund 343 Milliarden möglich sein. Digitale Technologien sollen nicht nur Kosten einsparen, sondern auch eine bessere Versorgung und Behandlung der Patienten und eine Entlastung des Gesundheitswesens zur Folge haben.

Besonders in den Teilbereichen elektronische Patientenakte und Online Interaktionen zwischen Arzt und Patient bestehen die größten Chancen. Aber auch die Fernüberwachung von chronisch Kranken sowie deren Versorgung birgt wirtschaftliches und praktisches Potential.

Die Zukunft unseres Gesundheitssystems

Digitalisierung im Gesundheitswesen in Form von E-Rezept und Gesundheit-Apps sind lange keine Vorstellungen aus der fernen Zukunft mehr. Tiefgreifende Maßnahmen zur digitalen Transformation müssen mit Tempo und im Interesse aller umgesetzt werden.

Voraussetzung für die digitale Versorgung ist der Ausbau technischer Infrastruktur sowie geschultes Personal. Nur so kann ein System etabliert werden, das Kommunikation und Beratung ermöglicht und den Menschen echten Mehrwert und Vorteile bietet.

Zu guter letzt muss das Vertrauen der Bevölkerung gewonnen werden. Die Studien zeigen deutlich, dass einerseits der Wunsch nach digitalen Gesundheitsangeboten besteht. Andererseits fehlt bei einem erheblichen Teil der Befragten das Vertrauen in solche Anwendungen. Kurz- und mittelfristig muss Vertrauen geschaffen werden.

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Verfasst von Niklas

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